Die besondere Medaille - Oktober 2014
Beispiel einer Reliktmedaille
Köln 1910
Erläuterungen:
- Reliktmedaillen (engl. relic medals) sind Medaillen, die aus den metallenen Überbleibseln zerstörter oder unbrauchbar gewordener Gebäude, Fahrzeuge, Glocken, Kanonen etc. geprägt oder gegossen wurden und auf denen der Ursprung des Metalls genannt wird.
- Die 70 mm große Aluminium-Medaille zeigt auf der Vorderseite drei Luftschiffe über dem Stadtpanorama von Köln mit Rheinbrücke, Groß St. Martin und Dom. Im unteren Abschnitt ist neben dem Kölner Stadtwappen das Datum der Parade von Bad Homburg angegeben. Auf der Rückseite wird die Herkunft des Aluminiums genannt. Über einer Girlande ist zudem der Halleysche Komet dargestellt, dessen angeblicher Einfluss auf die Wetterbedingungen zu dem Unglück geführt haben soll.
- Als der im Reichsluftschiffhafen in Köln-Bickendorf stationierte Zeppelin ZII auf dem Rückflug von einer Parade in Bad Homburg am 25. April 1910 bei Weilburg durch böige Stürme zerstört wurde, schickte der Kölner Luftschifffahrtsmedaillensammler Julius Eduard Bennert (1856-1919) seinen Sohn Andreas mit dem Motorrad nach Weilburg um Aluminiumreste des Zeppelins zu ergattern. Aus diesem Aluminium konnte er nach seinen Entwürfen 22 Exemplare einer Medaille prägen lassen, von denen sich heute 4 Stück in Privatbesitz befinden und die anderen in öffentlichen Sammlungen liegen.
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