Die besondere Medaille - Juli
2017

Medaille aus Kohlekeramik

2. Internationaler Kongress für Steinkohleaufbereitung - Essen 1954

Medaille aus Kohlekeramik 2. Internationaler Kongress für Steinkohleaufbereitung - Essen 1954

Erläuterungen:

  1. Anlässlich des 2. internationalen Kongress für Steinkohlenaufbereitung, der im September 1954 in Essen stattfand, wurde eine Erinnerungsmedaille mit dem Bildnis Agricolas (1494-1555) aus Kohlekeramik geprägt.
    Die Medaille hat einen Durchmesser von 127 mm und ein Gewicht von ca. 210 g.

  2. Die Vorderseite ziert das klassische, häufig verwendete Brustbild Agricolas von halblinks nach einem Holzschnitt von 1574, darunter steht klein: AGRICOLA.
    Die Umschrift oben herum lautet: 2. INTERNATIONALER KONGRESS FÜR STEINKOHLENAUFBEREITUNG und unten: • ESSEN  •  20. – 26. SEPTEMBER 1954 •
    Die Rückseite ist plan und enthält oben in der Mitte eine schräge Bohrung als Aufhängevorrichtung

  3. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete eine Forschergruppe bei Krupp in Essen daran, aus minderwertiger Kohle und Kohlenstaub eine Kunstkohle herzustellen, die in der Elektrotechnik, in der Metallurgie oder in der chemischen Industrie höherwertige Kohle ersetzten sollte.
    Die gesteckten Ziele wurden zwar nur teilweise erreicht (z. B. für die chemische Industrie) aber in der 1947 in Bochum gegründeten „Kohlekeramischen Anstalt“ wurde die Kunstkohle auch für die Herstellung von im Ruhrgebiet beliebten kunstgewerblichen Gegenstände wie Medaillen, Plaketten und Skulpturen eingesetzt.
    Nach der Schließung 1967 wurden Teile der Anlage nach Essen-Frillendorf gebracht, wo dann noch bis 1986 Medaillen aus Kohlekeramik entstanden. Danach war auch hier eine gewinnbringende Verwendung der Kohlekeramik nicht mehr möglich.